Alte Bäume haben dicke Stämme. Das Dickenwachstum des Stamms gehört zu ihrer Überlebensstrategie. Langlebige Baumarten wie unsere heimische Eiche (hier im Bild mit Tropfendem Schillerporling Inonotus dryadeus) leben vergesellschaftet mit Pilzen. Diese helfen der Eiche beispielsweise bei der Wasserversorgung (Mykorrhizza-Pilze). Andere Pilze bauen totes,organisches Material ab und sorgen dafür, dass der Stoffkreislauf sich weiterdreht. Manche holzzersetzende Pilze können aber auch das Holz lebender Bäume abbauen. Sie schaffen damit neue Lebensraumstrukturen für Insekten, Säugetiere und Vögel. Die Statik des alten Baums wird durch den Holzabbau im Stamminneren zumeist nicht maßgeblich gestört, denn durch das Dickenwachstum gewinnt der alte Baum mit jedem Jahrring überproportional an Sicherheit hinzu. Die Tragfähigkeit des Stamms wächst nähmlich in dritter Potenz mit seinem Durchmesser. Alte Bäume dürfen hohl werden ohne an Sicherheit zu verlieren.
Alte Bäume sind Inseln der Artenvielfalt. Besonders im Siedlungsraum wächst ihre Bedeutung beim Schutz und Erhalt unserer heimischen Fauna. Hier ergiebt sich ein Spannungsfeld zwischen Artenschutz und Verkehrssicherheit. Eine Stand- und Bruchsicherheitsmessung zeigt die Sicherheiten eines Baums auf und liefert die Grundlage für maßgeschneiderte Konzepte zum Erhalt wertvoller Altbäume.